Was wir von der künstlerischen Arbeitsweise lernen können
In diesem Blogpost erfährst du, was es bedeutet ein Künstler zu sein, welche Kernkompetenzen ein Künstler im Rahmen seines Schaffensprozesses ausbilden muss, was künstlerische und transformatorische Prozesse gemeinsam haben und wie dich Creative und Mindful Coaching in Veränderungen unterstützen kann.
Du musst kein Künstler sein, um von künstlerischen Arbeitsweisen zu profitieren
Das Wichtigste vorweg: Du musst nicht kunstschaffend sein, um von den Wirkweisen des künstlerischen Prozesses in Veränderungen profitieren zu können. Ich höre förmlich, das erleichterte Aufatmen. Es ist also grundsätzlich nicht notwendig, dass du beruflich oder in deiner Freizeit malst, fotografierst, schreibst, musizierst, töpferst, bastelst, oder, oder. Wobei du vielleicht durchaus feststellst, dass du in irgendeiner Form einer kreativen Beschäftigung nachgehst. Vielleicht gärtnerst du, bist handwerklich aktiv, dekorierst deine Wohnung gerne, löst gerne Rätsel oder IT-Probleme, spielst mit deinen Kindern, liebst es zu kochen, planst gerne Partys oder den nächsten Ausflug mit deinen Freunden. Du merkst schon, kreativen Ausdrucksformen sind keine Grenzen gesetzt. In irgendeiner Form sind wir alle kreativ tätig, manche mehr, manche weniger und auch nicht alle im selben Metier.
Kreativität ist eine menschliche Kernkompetenz, sie ist uns nur nicht immer bewusst
Kreativität ist eine menschliche Schlüsselkompetenz, die wir benötigen, um mit neuen Situation umgehen zu können und unser Leben aktiv zu gestalten. Allerdings halten sich viele Menschen für unkreativ, weil ihnen nicht bewusst ist, was Kreativität wirklich umfasst und weil sie im Laufe ihres Leben versäumt haben, ihren Kreativitätsmuskel regelmäßig zu trainieren. Genauso wie Kinder Meister der Achtsamkeit sind, sind sie auch Meister der Kreativität. Als Erwachsene verlieren wir oft unsere spielerische Neugier, nutzen unsere Kreativität weniger oder machen schlechte Erfahrungen, weshalb wir den Eindruck gewinnen, unkreativ zu sein.
Im Alltag werden wir allerdings dauernd gefordert, Lösungen für große und kleine Probleme zu finden. Der Bus kommt nicht und wir müssen pünktlich zu einem Termin, was jetzt? Ein Mitarbeiter verlässt mitten im Projekt das Unternehmen und kann kurzfristig nicht ersetzt werden, was jetzt? Der Corona-Test ist positiv, was jetzt? Unser Wettbewerber hat ein vergleichbares Produkt früher gelauncht als erwartet, was jetzt? Die Materialien können nicht rechtzeitig geliefert werden, was jetzt? Die Mitarbeiter fallen stressbedingt immer häufiger aus, was jetzt? Deine Freunde haben keine Zeit und du möchtest trotzdem gerne auf das Festival gehen, was jetzt?
Wir brauchen Kreativität allerdings auch, um unsere Träume zu verwirklichen. Unsere Vorstellungskraft ermöglicht uns, dass wir uns unsere Zukunft ausmalen und eine Idee von ihr entwerfen. Was willst du am Wochenende unternehmen? Wohin soll es in den Urlaub gehen? Wie soll das Haus sein, dass du kaufen willst? Wie willst du zukünftig arbeiten? Wenn wir uns eine positive Zukunft vorstellen, werden wir motiviert sein, diese zu erschaffen. Und, du wirst es schon erahnen, dafür brauchen wir wieder Kreativität. Sie ist unser Handwerkszeug, um Ideen zu entwickeln und ins Handeln zu kommen, unsere Träume also tatsächlich umzusetzen.
Kreativität bedeutet also nicht nur, künstlerisch tätig zu werden oder etwas Innovatives zu erfinden, sondern auch Lösungen für unsere alltäglichen und beruflichen Herausforderungen zu finden und uns ein schönes Leben zu erschaffen. Mit jeder Herausforderung, die wir bewältigen, wächst unser Selbstvertrauen. Mit jedem Traum, den wir realisieren, spüren wir unsere Selbstwirksamkeit. Kreativität kann also ein echter Booster für unser Selbstwertgefühl und unsere Lebensfreude sein. Wenn die eigene Kreativität allerdings blockiert ist, dann kann es ganz schön ungemütlich werden.
Kreativität ist immer da, manchmal ist sie nur blockiert
Wir haben manchmal keinen Zugang zu unserer Kreativität, zumindest nicht bei bestimmten Themen oder Aufgaben in unserem Leben. Es fühlt sich dann an, als ob wir ein Brett vor dem Kopf haben, uns immer wieder im Kreis drehen oder auf der Stelle treten. Wir fühlen uns blockiert, haben weniger Energie und gehen mit unserer Unzufriedenheit anderen ganz schön auf die Nerven. Es kann sogar passieren, dass wir an einer Depression erkranken, wenn wir für eine Krise oder Veränderung keine Lösung finden können und sowohl unser Selbstwertgefühl als auch unsere allgemeine Zuversicht dadurch immer weiter sinken.
Unsicherheit mit sich selbst, anderen und dem Leben ist ein regelrechter Kreativitätskiller, genauso wie Stress und Angst uns in unserem kreativen Potenzial blockieren können. Da allerdings all diese Faktoren zum Leben, und erst recht zu unserem modernen Leben, gehören, müssen wir auch mit den blockierenden Elementen einen kreativen Umgang finden, um uns aus dieser vertrackten Lage wieder befreien zu können. Es kann allerdings auch sein, dass eine psychische Erkrankung oder ein Trauma uns gerade daran hindert, unsere Kreativität ausschöpfen zu können und wir uns nicht mehr selbst helfen können. Dann ist es wirklich wichtig, sich ärztliche Hilfe zu holen und Milde mit sich selbst walten zu lassen. Es ist in Ordnung, wenn man gerade keinen Zugang zu seiner Kreativität hat.
Warum Kreativität gerade für eine Sache nicht fließen will und wir einfach nicht auf die passende Lösung kommen, kann unterschiedliche Gründe haben. Manche lassen sich einfach auflösen durch kreativitätsfördernde Methoden, manche brauchen etwas mehr Zeit und einen stabilisierenden Erkenntnis- und Persönlichkeitsentwicklungsprozess und manche brauchen, wie eben schon erwähnt, ärztliche oder therapeutische Hilfe.
Was es bedeutet, ein Künstler zu sein
Künstler kennen den Moment, in dem sie nichts Brauchbares aufs Papier bringen. Sie zerknüllen ihre Skizzen und Schreibversuche. Alles, was sie in diesem Moment produzieren, landet im Papierkorb. Manches ist vielleicht gut genug, um als Übungsskizze oder Schreibübung aufbewahrt zu werden. Noch schwieriger wird es, wenn Künstler prokrastinieren und einfach aufhören, zu arbeiten. Dann produzieren sie scheinbar nichts, weder Sinnvolles noch Sinnloses. Die Stimmung sinkt, das Selbstwertgefühl auch und die Unzufriedenheit wächst.
Künstler erleben in der Regel alle Phasen immer mal wieder in ihrem künstlerischen Wirken, den kreativen Flow, das Üben, die Unproduktivität, die Prokrastination und auch die Selbstzweifel gehören irgendwie dazu, zur künstlerischen Arbeit und zum Künstler sein. In der Wirtschaft sind wir allerdings auf Produktivität getrimmt. Produktive Arbeit ist wertschöpfende Arbeit. Nicht wertschöpfende Arbeit ist oft wertlose Arbeit. Dennoch ist sie Arbeit und ein Künstler muss lernen, sich dem Rhythmus des kreativen Schaffens hinzugeben.
Ein Künstler lernt scheinbare Unproduktivität wertzuschätzen
Der kreative Prozess kennt die Phasen der Vorbereitung, des Reifeprozesses, des kreativen Einfalls und der Umsetzung. Die Phasen vor dem Einfall und der Umsetzung gehören genauso zur künstlerischen Arbeit und zur Produktivität. Sie fühlen sich nur nicht so an und machen nach außen ebenfalls nicht den Eindruck, produktiv zu sein.
Wenn du deinen Eltern, deinen Freunden, deiner Führungskraft oder deinen Kollegen erzählst, dass du eine interessante Dokumentation auf Netflix geschaut hast, werden das eher wenige Personen als bezahlte Arbeit oder überhaupt Arbeit bewerten. Die meisten werden denken, du hast gefaulenzt und deine Arbeit nicht gemacht. Wahrscheinlich denkst du das sogar von dir selbst und bist unzufrieden mit deiner Produktivität. In Wirklichkeit hat dir diese Dokumentation allerdings die entscheidende Idee gebracht, um ein Arbeitsproblem zu lösen oder eine Innovation zu entwickeln.
In unserer Gesellschaft haben wir nicht gelernt, diese Phasen der scheinbaren Unproduktivität wertzuschätzen. Außerdem haben wir verlernt, schlechte Gefühle auszuhalten. Wir streben danach uns dauernd zu optimieren, um noch produktiver zu sein, was konkret meint, in weniger Zeit noch mehr zu leisten, sprich umzusetzen. Zusätzlich erheben wir den Anspruch an unser Leben, dass wir uns dauernd gut fühlen wollen und alles im Leben leicht sein muss. Nur verlieren wir den natürlichen Rhythmus und das natürliche Wesen unseres Lebens, von Veränderungen, von Arbeit und Erholung völlig aus den Augen. Die schlechten Gefühle, die scheinbare Unproduktivität gehören genauso zum kreativen Prozess, ja zum Leben, wie die guten Gefühle und die produktive Umsetzung.
Ein Künstler lernt Resonanz sinnvoll zu verarbeiten
Zum kreativen Prozess gehört die Analyse genauso wie die Intuition und das Feedback. Wir schätzen in unserer Gesellschaft die analytische Intelligenz allerdings meist als wertvoller ein als die intuitive Intelligenz. Kritik nutzen wir womöglich nicht als Teil des kreativen Prozesses, sondern als Instrument der Macht, das über Wert und Wertlosigkeit entscheidet.
Im kreativen Prozess ist Feedback eine wertneutrale Information, die der Künstler für seine weitere Arbeit verwerten kann, oder auch nicht. Natürlich wird es komplizierter, sobald wirtschaftliche Interessen ins Spiel kommen. Dann entscheidet die Resonanz auf das Werk des Künstlers nämlich darüber, ob er Geld verdient oder nicht. Ab da kann es existenziell werden. Es wäre naiv zu behaupten, dass Kritik ohne Macht ist. Umso wichtiger, dass wir verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Und umso wichtiger, dass wir lernen, gesund mit Kritik umzugehen.
Künstler verknüpfen ihre kreative Arbeit oft direkt mit der eigenen Identität. Der Wert der eigenen Arbeit wird dann als Wert der eigenen Person gleichgesetzt. Und jetzt mal ehrlich? Kennst du das nicht auch? Fühlst du dich nicht auch manchmal gekränkt, wenn deine Arbeit nicht wertgeschätzt wird oder sogar Kritik geübt wird. Egal wir konstruktiv sie formuliert ist: In dem Moment, in dem wir sie mit unserem Wert als Person verknüpfen, fühlen wir uns höchstwahrscheinlich verletzt. Natürlich liegt der Schlüssel dafür, besser mir Resonanz von außen umgehen zu können, im Loslassen lernen. Denn wir können nicht kontrollieren, wie Menschen auf unsere Arbeit reagieren.
Ein Künstler lernt Unsicherheit auszuhalten
Nach dem Geistesblitz, der Ideenentwicklung, beginnt die Umsetzung des künstlerischen Werkes. Ein Schriftsteller beginnt seinen Roman zu schreiben, ein Maler beginnt sein Bild zu malen und ein Musiker beginnt sein Musikstück zu komponieren. So können einige Beispiele lauten. In den wenigsten Fällen wird das tatsächliche Werk mit der Ursprungsidee identisch sein.
Der künstlerische Prozess ist permanenter Wandel. Der Schriftsteller stellt beim Redigieren fest, dass die initialen Charaktere seiner Geschichte nicht stimmig wirken, was dazu führt, dass er eine Rolle umschreibt. Der Zeichner verzeichnet sich und muss den ungewollten Strich in die Zeichnung integrieren, weil er ihn nicht wegradieren kann. Der Musiker improvisiert mit der Band und die geplante Ballade wird plötzlich zu einem Partysong.
Erst im Entstehungsprozess eines Kunstwerkes, wird mit jedem Wort, mit jedem Pinselstrich, mit jeder Note deutlich, was das Endergebnis sein könnte. Auf dem Weg dahin wird der Künstler immer wieder auf Probleme stoßen, die er lösen muss. Auch muss er Fertigkeiten dazulernen, die er zur Lösung des Problems braucht. Wenn er einen Vogel möglichst realistisch malen möchte, muss er eventuell lernen wie man ein Federkleid möglichst realistisch zeichnet, einfach weil er das noch nicht kann.
Möglicherweise hat der Künstler ein grobes Gefühl, wie lange der Entstehungsprozess dauern könnte. Aber es gibt Songs, die werden in zehn Minuten geschrieben und Songs, die werden erst nach Jahren fertiggestellt. Die Unsicherheit des Prozesses gilt es für den Künstler auszuhalten, am besten sogar lieben zu lernen. Er wird womöglich niemals verstehen, warum er manche Songs schnell komponiert und manche ewig brauchen. Jedes Kunstwerk hat seinen eigenen Rhythmus.
Ein Künstler lernt, Blockaden zu lösen
Im künstlerischen Prozess geht es immer um das Werk. Der Künstler ist sozusagen der Geburtshelfer für die Idee, der Mittler, damit die Idee Wirklichkeit werden kann. Im Zentrum seiner Arbeit stehen die beiden Fragen: Was hindert mich gerade daran, meine Arbeit zu tun? Was brauche ich konkret, um sie jetzt tun zu können?
Alles, was den kreativen Prozess blockiert, muss aufgelöst werden, um weiterarbeiten zu können. Jeder Widerstand, der auftritt, muss bearbeitet werden. Im Kern geht es also darum herauszufinden, was man verändern muss, damit der nächste Schritt getan werden und die Arbeit fortgesetzt werden kann. Das kann etwas Physisches sein, zum Beispiel eine neue Technik, ein neuer Pinsel, ein neuer Stift. Das kann aber auch innere Arbeit bedeuteten: Wo muss ich umdenken? Wo übersehe ich noch etwas? Wo drücke ich mich noch nicht klar genug aus? Warum ist das so und wie kann ich das ändern?
Ein Künstler lernt, sich selbst zu erkennen
Der künstlerische Arbeitsprozess ist immer auch ein persönlicher Wachstumsprozess. Jedes Problem, dass ein Künstler beim Erstellen seines Kunstwerkes löst, kann seine Selbstwirksamkeit stärken. Er erwirbt neue Kompetenzen, weil er etwas Neues lernen musste. Und höchstwahrscheinlich hat er neue Erkenntnisse über sich selbst gewonnen und musste sich mit einer Reihe unangenehmer und angenehmer Gefühle auseinandersetzen.
Ein Künstler braucht also den Mut zur Selbsterkenntnis und die Bereitschaft, sich mit den eigenen Gefühlen zu beschäftigen. Ein Kunstwerk gewinnt dann an Qualität und Tiefe, wenn der Künstler es schafft, etwas von sich und seiner Gefühlswelt preiszugeben. Kunst ist nicht nur Handwerk, sondern auch die eigene Persönlichkeit, die eigenen Erfahrungs- und Gefühlswelten als kreatives Mittel einzusetzen und transportieren zu können. Dann wird es Menschen erreichen, emotional berühren und in Bewegung setzen. Ohne die Auseinandersetzung mit sich selbst, wird ein Künstler sein Potenzial nicht voll ausschöpfen können und an der Oberfläche bleiben.
Kunst ist Transformation und Transformation ist eine Kunst
Ein künstlerischer Arbeitsprozess ist immer auch ein Veränderungsprozess. Ein Blatt Papier war vorher leer und ist jetzt mit Worten gefüllt, die beim Lesen eine Wirkung auf den Leser entfalten. Eine weiße Leinwand ist mit Farben und Formen angereichert, die den Betrachter in eine eigenen Welt mitnehmen. Ein Song ist eingespielt und berührt die Zuhörer in seiner Komposition von Text und Musik.
Manche Kunstwerke können einen so stark berühren, dass beim Empfänger etwas in Bewegung gerät und auch etwas transformiert wird. Wir lesen einen Textzeile und gewinnen eine Erkenntnis, die etwas in unserem Leben verändert. Wir hören einen Song und unsere Gefühle können plötzlich fließen, so dass wir uns förmlich erleichtert fühlen. Wir sehen ein Bild, das etwas in uns zum Klingen bringt und das Bedürfnis in uns weckt, selbst zu malen oder zu fotografieren. Kunst fügt unserer Welt etwas Wertvolles hinzu und bewegt im besten Fall einen anderen Menschen, ebenfalls etwas Wertvollen hinzuzufügen.
In der Wirtschaft verstehen wir Veränderungsprozesse grundsätzlich als steuerbare Prozesse, die es zu organisieren gilt. Es gilt ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Die eingesetzten Mittel und Wege versprechen das Ziel zu erreichen. Dieses Vorgehen impliziert, dass der Veränderungsprozess berechenbar und damit kontrollierbar ist. In vielen Fällen, nämlich dann, wenn etwas grundsätzlich bekannt und sicher ist, funktioniert das auch, zum Beispiel dann, wenn man eine bekannte Idee oder Lösung in einem berechenbaren, stabilen Umfeld umsetzen will. Wenn etwas unbekannt und ungewiss ist, funktionieren die bekannten Steuerungsinstrumente allerdings nicht unbedingt. Hier neigen wir dazu, alte Methoden auf neue Situationen anzuwenden, die jedoch keine Lösung oder Innovation mehr herbeiführen.
Die derzeitige Transformation, vor der Unternehmen und wir als Gesellschaft stehen, erfordert von uns ganz klar neue Lösungen. Unser Umfeld ist VUCA, also volatil, unsicher, komplex (complex) und mehrdeutig (ambiguous). Die ersehnte Stabilität im Außen gibt es so nicht mehr, weder beruflich noch privat. Selbst wenn wir mittlerweile bekannte Methoden der Agilität oder aus dem New Work-Umfeld einführen, funktionieren die Prozesse nicht immer nach Plan. Denn die Methoden müssen kreativ auf die Situation in einem Unternehmen angepasst werden. Sie können nur als Inspiration dienen, bieten aber keine berechenbare Lösung per se. Allerdings gibt es noch viele Manager, die glauben, in der neuen kreativen Methodenwelt endlich wieder die Kontrollierbarkeit in bekanntem Sinne zurückgewinnen zu können. Das ist meines Erachtens eine Illusion.
Die Transformation ist ungewiss und als Prozess mit dem künstlerischen Prozess vergleichbar. Aus der künstlerischen Perspektive sind Veränderungsprozesse originäre Schaffensprozesse. Das leere Blatt Papier symbolisiert die Ungewissheit des zukünftigen Ergebnisses, das sich erst in der gestalterischen Tätigkeit selbst formt. Diese Perspektive impliziert, dass der Veränderungsprozess nicht vorhersehbar ist und
gestaltet wird. Und genau hier setzen auch die derzeit gehypten Methoden an.
Das tatsächliche Ergebnis aber, also das, was der klassische Manager gerne kontrollieren und berechnen möchte, zeigt sich in beiden Fällen erst, wenn der Prozess beendet ist und entwickelt sich aus der Aktion heraus. Erfolg ist, was folgt. Hier wird der Konflikt mit wirtschaftlichen Interessen deutlich. Wertschöpfung ist in der Wirtschaft immer auch finanzielle Wertschöpfung. Daher steht im Interesse der Wirtschaft möglichst produktiv zu einem bestimmten Zeitpunkt Ergebnisse für den Markt zu erzielen, die sich verkaufen lassen und Gewinn einbringen. Diese Gewähr kann in einem künstlerischen Prozess niemand mit Sicherheit geben. Man kann nur Bedingungen schaffen, die die Wahrscheinlichkeit von Erfolg verbessern. Im Kern bleibt es aber dabei, dass auch Manager loslassen lernen und sich ein tieferes Verständnis von hilfreichen Bedingungen für Kreativität verschaffen müssen.
Raus aus der Wirtschaft, rein in unser alltägliches Leben: Die gesellschaftliche Transformation ist auch in unserem privaten Leben spürbar durch Klimawandel, politische Entwicklungen, die Pandemie, Inflation usw. Transformatorische Zeiten sind von Ungewissheit und Unsicherheit gekennzeichnet. Allerdings geht unser Leben trotzdem weiter. Die Krisen in der Gesellschaft werden vorerst bleiben. Persönliche Krisen und Veränderungen können dazu kommen. Der künstlerische Prozess zeigt uns trotz aller Unsicherheit, dass wir auf unsere Kreativität vertrauen können und sie wieder aktivieren sollten.
Wie in der Kunst erfordern Krisen und Veränderungen von uns, dass wir privat wie beruflich lernen, scheinbare Unproduktivität wertzuschätzen, Resonanz sinnvoll zu verarbeiten, Unsicherheit auszuhalten, Blockaden zu lösen und uns selbst zu erkennen.
Was Creative und Mindful Coaching für dich tun kann
Achtsamkeit und Kreativität sind Schlüsselkompetenzen zur Förderung der Resilienzfähigkeit, sprich der Anpassungsfähigkeit an Veränderungen. Mehr dazu erfährst du in meinem Blogpost Mit Achtsamkeit, Kreativität und Mut die sieben Säulen der Resilienz stärken.
Kreativitätstechniken unterstützen dich in deiner intuitiven Arbeit und in der Kommunikation mit inneren, oft unbewussten Anteilen. Der Zugang zur Intuition beschleunigt erfahrungsgemäß den Erkenntnisprozess und fördert die eigene Inspirationskraft. In meiner Arbeit geht es darum, dass die Klienten und Klientinnen in die Lage versetzt werden, selbst authentische Lösungen für ihr Anliegen zu finden und umsetzbare Ideen für die Zukunft entwickeln können.
Achtsamkeitstechniken ermöglichen den inneren Raum der Inspiration wahrzunehmen als Ausgangspunkt für das eigene Handeln. Die sinnliche Wahrnehmung von Eindrücken ermöglicht es die Umwelt nicht nur kognitiv-rational aufzunehmen. Es lässt sich eine aufmerksame Haltung trainieren, um sich selbst besser kennenzulernen, Muster der Vergangenheit aufzubrechen und sich selbst im Veränderungsprozess zu führen. Mehr erfährst du in meinem Blogpost Warum Achtsamkeit dir in Veränderungen helfen kann.
Im Einzel- oder Teamcoaching können Klienten und Klientinnen Kreativitäts- und Achtsamkeitstechniken kennenlernen und trainieren, die sie zukünftig in ihrem privaten oder beruflichen Alltag anwenden können. Mithilfe des Coachings können sie Achtsamkeit und Kreativität als generelle Kernkompetenz in Transformationen stärken und innere Sicherheit zurückgewinnen.
Sie können mit Mindful und Creative Coaching allerdings auch ganz konkrete Herausforderungen bewältigen. Kreativitäts- und Achtsamkeitstechniken werden dann nicht allgemein vermittelt und trainiert, sondern ganz konkret in Bezug auf ein Coachingthema angewendet.
Vereinbare am besten direkt ein unverbindliches, kostenloses Erstgespräch mit mir, um zu erfahren, wie ein Creative und Mindful Coaching dich bei deinem Anliegen bestmöglich unterstützen kann und deine offenen Fragen zu stellen.
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